Bergtour von Schönau zum Watzmannhaus und zum Watzmann Hocheck
Die anspruchsvolle Bergtour zum Watzmann Hocheck über das Watzmannhaus von Schönau belohnt den Bergfreund mit atemberaubenden Aussichten.
Die Jubiläumstour
Auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass ich zu meiner ersten richtigen Bergtour aufbrach, damals ging es durch die Höllentalklamm hinauf zur Rinderscharte. Natürlich muss dieses Jubiläum ordentlich gefeiert werden und so breche ich heute zu einem langersehnten Wunschgipfel auf, dem Watzmann Hocheck (2651m).
Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es auch schon direkt los und nach kurzer Fahrt erreichen wir, das sind heute Katja und ich, den Wanderparkplatz Hammerstiel (Adresse für´s Navi: Hammerstielstraße 50, 83471 Schönau am Königssee – 3,00€/Tag). Schnell packen wir unsere letzten Sachen zusammen und schon geht es los.
Der Aufstieg zum Watzmannhaus (1930m)
- Der erste Wegweiser wartet direkt am Parklpatz
Gemütlich geht es auf dem breiten Fahrweg in den Wald hinein. Die Sonne brennt schon heiß vom Himmel, da tut die Kühle des Waldes gut.
Wir folgen dem Weg ca. 1,25 Stunden. Immer wieder wechseln sich flache und etwas steilere Passagen ab und so können wir uns gemütlich warmlaufen und in aller Ruhe ratschen. ;-)
- Irgendwann erreichen wir eine traumhafte Almwiese und der Blick öffnet sich.
- Auch das erste Etappenziel, das Watzmannhaus, blitzt durch die Bäume hervor.
- Der Blick auf den Untersberg.
An der Kreuzung halten wir uns links und folgen dem deutlich steileren Weg.
- Der erste Blick auf den kleinen Watzmann (Watzmannfrau)
Schon bald wird der breite Weg zum schmalen Bergpfad und schlängelt sich in kleinen Serpentinen den Berg hinauf.
- Immer weiter geht es nun hinauf …
- … und die kleinen Tafeln am Wegesrand zeigen uns die zurückgelegte Strecke.
Ob diese nun motivieren oder eher demotivierend wirken muss jeder für sich selbst entscheiden. ;-)
- Über kleine Stufen geht es Meter für Meter nach oben.
Bis wir endlich den Wald verlassen und …
- … die Falzalm (1630m) …
… erreichen. Endlich geben die Bäume den Blick auf die umliegende Landschaft frei. Buttermilch und Käsebrot sucht man hier vergebens. Auch das kühle Bierchen bleibt mir verwehrt, die Almhütte ist lediglich ein verlassener Kuhstall. Auch wenn die Kehle trocken bleibt ist dies ein traumhaftes Fleckchen um eine erste größere Pause einzulegen und sich für die bevorstehenden 300 Höhenmeter bis zum Watzmannhaus zu regenerieren.
- Der Blick von der Falzalm auf die Watzmannfrau und ihre Kinder.
All zu lang verweilen wir jedoch nicht hier. Wir haben schließlich noch ca 1000 Höhenmeter vor uns.
- Und so geht es, begleitet von einem einzigartigen Panorama, weiter nach oben.
- Hoher Göll, hohes Brett, Jenner & Schneibstein (vlnr)
Man muss sich schon etwas konzentrieren um bei diesem Anblick nicht über den nächsten Stein zu stolpern. ;-) In weitläufigen Serpentinen geht es weiter. Hier und da müssen kleine felsige Stufen erklommen werden aber im großen und ganzen ist der Wanderweg gut ausgebaut und ohne Probleme begehbar.
- Die letzten Meter bis zur Scharte wird es noch einmal stufig.
Gut 1100 Höhenmeter liegen jetzt hinter uns, da darf man auch mal kurz über die Stufen fluchen… Kreizsacklzement!!! Aber mit der Scharte erreichen wir auch, nach knapp drei Stunden, …
- … das Watzmannhaus (1930m)
Klar, dass wir hier eine Pause einlegen und endlich unsere Kehlen anfeuchten. Wenn es auch nur mit einem alkoholfreien Weißbier ist-wir haben ja noch einiges vor uns.
- Die Aussicht von der DAV-Hütte ins Berchtesgadener Land ist traumhaft.
Bevor die Beine schwer werden raffen wir uns wieder auf und machen uns auf dem weiteren Weg.
***
Werbung Wandkalender
Erfahre mehr über den Kalender – Link zur Vorstellung
***
Aufstieg zum Watzmann Hocheck (2651m)
- weiter geht´s…
- … dem Watzmann Hocheck entgegen.
Sieht gar nicht so weit aus, oder? Kein Wunder, mein Wunschgipfel ist von der Hütte aus noch nicht zu sehen und versteckt sich hinter dem Felskoloss.
Der Zustiegsweg ist gut zu erkennen und führt uns erst rechts und nach einer Linkskehre zum Grat hinauf.
Noch sieht der Wanderweg idyllisch aus.
- Aber schon wenige Meter später lassen wir das saftige Grün hinter uns und erreichen die Felswüste.
- Die ersten felsigen Höhenmeter.
Jetzt geht es auf dem schroffen Fels weiter und hier und da kommen auch die Hände, bei leichter Kraxelei, zum Einsatz.
- Am Horizont erhebt sich der mächtige Hochkalter.
Immer wieder wechseln sich flachere Etappen mit kleinen Kraxelpassagen ab. Achtsam sollte man hier auf jeden Fall sein. Der Weg ist von losem Schotter übersäht und ein Sturz wäre definitiv schmerzhaft.
- Trotz der zahlreichen Wegmarkierungen müssen wir uns hier und da immer wieder kurz neu orientieren.
- Wir erreichen die Schlüsselstelle.
Das kleine steile Stück ist zwar nicht besonders anspruchsvoll aber der speckige und abgelaufene Fels rechtfertigen die Stahlseilversicherung. Für gut fünf Minuten darf nun auch das Seil zu Hilfe genommen werden.
- Der Blick zum Watzmannhaus.
- Trittsicher und Schwindelfrei sollte man hier auf jeden Fall sein.
Die kleine Kletterei ist eine willkommene Abwechslung. Hat man diese gemeistert zeigt sich zum ersten mal …
- … der Gipfel vom Watzmann Hocheck.
- Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die Aussicht.
Der Berg lehnt sich ab jetzt deutlich zurück und der felsige Weg ist nur noch selten wirklich anspruchsvoll.
- So wandern wir weiter dem Gipfel entgegen ….
- … und genießen die traumhafte Aussicht über die Watzmannkinder hinüber ins steinerne Meer.
- Die letzten Schneefelder schenken eine kleine Erfrischung, wenn auch für den einen oder anderen etwas unfreiwillig… ;-)
- Wir können uns nicht sattsehen.
Nach ca. weiteren 2,5 Stunden erreichen wir unser Ziel.
***
Anzeige*:
Egal ob als T-Shirt, Pulli, Jacke, oder, oder, oder… Verleih deiner Bergliebe Ausdruck und entdecke unser #bergverliebt Motiv bei Spreadshirt.
Link zum Bergpixel-Spreadshirt-Shop
***
Gipfelzeit am Watzmann Hocheck (2651m)
Bevor wir uns zur Gipfelbrotzeit niederlassen siegt erstmal die Neugier.
- Der Übergang zum Gipfelgrat zur Watzmann Mittelspitze (die „Geier“ warten schon) ;-)
Heute ist für uns hier Schluss. Die Tour hat sich eher zufällig ergeben und wir haben die Klettersteigsets nicht mit dabei. Zwar sehen wir einige Bergsteiger die den Grat ohne zusätzliche Sicherung gehen aber für mich ist das nichts. ;-) Safety first.
Also gehen wir zum Gipfel des Hochecks zurück, packen unsere Brotzeit aus und genießen die wahnsinnige Aussicht.
- Der Gipfel der Watzmann Mittelspitze wird von aufziehenden Wolken umrahmt.
- Der Blick zum Obersee
Es dauert nicht lang bis sich meine diebischen Freunde zu uns gesellen.
- Alpendohle
- Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass es bei mir immer ne Kleinigkeit zu futtern gibt. ;-)
Die Zeit vergeht wie im Fluge und wir können uns kaum sattsehen.
- Der Blick zum Watzmann fasziniert und fesselt.
- Der Gipfel des Watzmanns
Wir würden wohl jetzt noch da oben sitzen und genießen aber die aufziehenden Wolken und das Wissen, dass wir noch 1870 Höhenmeter Abstieg vor uns haben lässt uns irgendwann wieder aufbrechen.
Der Abstieg nach Schönau
Für den Rückweg wählen wir heute den gleichen Weg wie beim Aufstieg und entdecken dabei immer wieder neue tolle Aussichten.
- Ein Blick zurück zeigt uns nochmal den mächtigen Felsblock in seiner ganzen Schönheit.
- Der Blick ins Wimbachgries…
- … und über die Watzmannfrau ins steinerne Meer.
- Der Blick zur Schönfeldspitze.
- Die Watzmannkinder.
Selbstverständlich nehmen wir uns hier nochmal die Zeit für ein kleines Päuschen.
- Was für ein grandioser Bergtag
Kann er noch besser werden? Ja, er kann…
Nachdem wir die kleine versicherte Kraxelpassage gemeistert haben erblicken wir schon von weitem einen Steinbock.
- Das I-Tüpfelchen der Bergtour. Der Steinbock grast wenige Meter vor uns und lässt sich in aller Ruhe fotografieren.
Jetzt ist der Tag perfekt und nach gut 2 Stunden erreichen wir wieder das Watzmannhaus. Jetzt gibt es auch endlich das verdiente Bierchen.
*Prost*
Frisch gestärkt geht es im Licht des späten Nachmittags die restlichen 1150 Höhenmeter hinunter zum Parkplatz. An der kleinen Alm treffen wir wieder auf den breiten Fahrweg und es beginnt eine schier endlose Hatscherei. Zwar können wir die Beine hier wieder ordentlich auslaufen aber der Weg will und will kein Ende nehmen… Irgendwann erreichen wir, nach insgesamt 11,5 Stunden, wieder den Parkplatz.
Watzmann Hocheck – check. :-)
***
Die Tour bei Komoot (Wander- und Fahrradapp)
***
Aber der Tag ist noch nicht zu Ende. :-)
Wieder in der Bleibe angekommen wartet die Sonnenliege und welche Aussicht bietet sich? Klar, der Blick auf den Watzmann. :-) Die letzten beiden Abende zeigte er sich von Wolken verhüllt aber heute ist uns der versteinerte König gnädig gestimmt und zeigt sich von seiner schönsten Seite.
- Sonnenuntergang über dem Watzmann
- Nur der Mond steht über seiner Majestät.
***
Mein Fazit:
Tja, was soll ich über diesen Tag sagen? Kurz und knapp: Traumtag! Es hat alles gestimmt und die Tour war noch viel schöner als erwartet.
Wer die Bergtour zum Watzmann Hocheck an einem Tag gehen möchte sollte einiges an Kondition und Ausdauer mitbringen. Allein der Aufstieg zum Watzmannhaus (ca. 1150 HM) ist anstrengend genug. Wer dann noch die 800 HM hinauf zum Hocheck gehen möchte sollte sich im klaren sein, dass das Gelände nicht einfacher wird und auch den Abstieg sollte man nicht unterschätzen. Beim Gipfelaufstieg sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit absolute Pflicht. Die kleinen Felsbrocken laden zum stolpern ein und hier und da gibt es atemberaubende Tiefblicke. Wer sich nicht sicher ist ob er die Tour an einem Tag schafft sollte am ersten Tag bis zum Watzmannhaus aufsteigen und die Gipfeltour am zweiten Tag gehen.
***
Das war sie also, meine 5-Jahre Bergpixel Jubiläumstour. Besser hätte ich dieses kleine Festchen kaum feiern können.
Danke, dass ihr mir auf meinen Wegen gefolgt seid. Wohin es in den nächsten 5 Jahren geht kann ich noch nicht sagen – nur eines steht fest: in die Berge! ;-)
Schaut also wieder mal rein und seid gespannt was es zu entdecken gibt.
Also, viele Grüße und bis zum nächsten Abenteuer, Maik.
***
Verpasse keinen neuen Bericht und folge uns auf:
***
Anmerkung*: Für jeden getätigten Einkauf bekommen wir eine geringe Provision, dies kostet dich keinen Cent mehr und du hilfst uns bei der Kostendeckung des Blogs.
Comments are closed.