Bergtour-Oskar Schuster Klettersteig-Plattkofel-Dolomiten

Die spannende Bergtour in den Dolomiten führt von der Langkofelhütte über den Oskar Schuster Klettersteig hinauf zum Plattkofel (2964m).

Jeder der einmal auf der Seiser Alm gestanden hat, kennt den fantastischen Blick auf die Langkofelgruppe und den Plattkofel. Heute brechen wir auf, um diesen markanten Berg über den Oskar Schuster Klettersteig zu erklimmen.

Links erhebt sich mit 3181m der Langkofel und rechts, mit der steil abfallenden Felsflanke, der Plattkofel 2964m. Bereits 2015 habe ich diesen imposanten Berg mit Flo von den Phototravellers über den Normalweg bestiegen. Aber der Oskar Schuster Klettersteig, welcher mitten durch das zerklüftete Herz dieser Berggruppe führt, lockt mich schon seit längerem. Heute ist es endlich an der Zeit, die Ferrata selbst zu erkunden.

Ausgangspunkt der Bergtour ist die Langkofelhütte auf 2253m. Viele Wege führen zu der traumhaft gelegenen Schutzhütte. Der Einfachste ist wohl vom Sellajoch mit der Bergbahn hinauf zur Langkofelscharte zu fahren und dann zur Hütte abzusteigen. Da wir direkt auf der Seiser Alm schlafen, bringt uns der Florianlift auf 2100m und wir wandern gemütlich am Fuß des Bergmassivs zur Langkofelhütte.

Selbstverständlich gönnen wir uns hier noch eine kleine Erfrischung und legen eine kleine Pause ein.

Bergtour über den Oskar Schuster Klettersteig auf den Plattkofel

Gestärkt und erholt geht es jetzt endlich los. Der schmale Bergwanderweg beginnt links von der Hütte und führt uns, sanft ansteigend, zum Talschluß.

Technische Schwierigkeiten gibt es bis hier her nicht. Man sollte lediglich Trittsicherheit im Schotter mitbringen und definitiv festes Schuhwerk tragen. Nach ca. einer Stunde trennt uns nur noch eine fiese Schotterpassage vom Einstieg in den Klettersteig.

Wir haben einen schönen Stand am Fuße der Felswand und können in aller Ruhe das Klettersteigset anlegen bevor es endlich losgeht.

Zu Beginn besteht der Oskar Schuster Steig mehr aus einer freien Kletterei im 1er+ Grad.

Der schroffe Dolomitenfels bietet dabei gute Halte- und Trittmöglichkeiten. Allerdings ist der Weg auch vielen losen Steinen übersäht. Es gilt also seine Schritte genau zu prüfen um einen sicheren Tritt zu haben und keine Steine loszutreten.

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Immer wieder gibt es genügend Platz um schnellere Bergfreunde passieren zu lassen und um sich etwas auszuruhen. So kann man den Klettersteig in vollen Zügen genießen und muss sich nicht durch die teilweise recht anspruchsvollen Passagen hetzen lassen.

Angegeben ist der Klettersteig mit einem Schwierigkeitsgrad von A-B inklusiver einiger C-Stellen. Wir werden später feststellen, dass dies etwas zu leicht eingestuft ist und auch andere Bergsteiger bestätigen uns, dass der Steig schwieriger ist als im Internet beschrieben. Es ist wohl eher ein Steig der Kategorie B-C und für unerfahrene Bergfreunde sicherlich nicht besonders geeignet.

Die Stahlseile befinden sich alle in einem super Zustand (Stand 07/2018) und sind mit Bedacht gespannt. Steighilfen, wie im Bild zu sehen, findet man nur an den wirklich notwendigsten Stellen. Ansonsten heißt es sich selbständig die Griffe und Tritte im Fels zu suchen.

Die erste Etappe endet an einer kleinen Felsbrücke, welche ein herrliches Pausenplätzchen bietet. Dieses kommt uns gerade Recht. An mancher Stelle mussten wir unsere Muckis zum Einsatz bringen und auch mal kräftig ins Seil packen.

Nach einer kurzen Erholungspause geht es…

Der zweite Teil des Klettersteigs auf den Plattkofel ist deutlich schwerer. Immer öfter müssen wir uns an steilen Felswänden nach oben ziehen. Auch die Ausgesetztheit nimmt hier oben zu und hier und da läuft mir, beim Blick in die Tiefe, der Schweiß über die Stirn.

Noch einmal packen wir kräftig zu um uns nach oben zu ziehen, dann erreichen wir den Ausstieg aus dem Klettersteig.

Nach der kräftezehrenden zweiten Etappe, wartet noch einmal eine gut zwanzigminütige Kletterei im ersten Grad. Es geht noch einmal über losen Schotter und Felsstufen steil nach oben. Besonders hier gilt es auf seine Tritte zu achten. Ausrutschen ist keine Option und jeder losgetretene Stein, landet mit Sicherheit im Klettersteig und womöglich auf dem Kopf nachfolgender Bergfreunde-also: Obacht!

Schnaufend kommen wir am Ausstieg an und erblicken schon das Gipfelkreuz des Plattkofels. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis wir an der Spitze des Berges stehen und den Blick in die Dolomiten in vollen Zügen genießen können.

Wir haben die Tour bewusst auf einen Wochentag gelegt und haben hier oben fast unsere Ruhe. Auch im Steig haben wir kaum eine Menschenseele getroffen, am Wochenende schaut dies sicherlich anders aus. Wir genießen den Blick ins Durontal, in den Rosengarten, zum Schlern und all die anderen traumhaften Gipfel. Wer die Dolomiten kennt, weiß, dass man hier oben ewig sitzen könnte… Leider grummelt es am Horizont bereits und einige dunklen Wolken ziehen auf.

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Abstieg zur Plattkofelhütte 2297m

Für den Abstieg haben wir den Weg über die Westflanke gewählt. Die glatt abfallende Felswand, welche von weitem so beeindruckend aussieht, ist der einfachste Weg den Sasso Piatto (italienisch) oder Sas Plat (ladinisch) zu besteigen.

Die einzige technische Schwierigkeit wartet direkt am Ausstieg des Klettersteiges. Für ein kleines Stückchen geht es etwas ausgesetzt am Grat entlang bis man auf dem felsigen Weg relativ gut nach unten wandern kann. Hier empfiehlt es sich die Wanderstöcke zu Hilfe zu nehmen. Solch mancher Stein ist locker und mit der Gehhilfe hat man es deutlich einfacher. Der Weg ist stets bestens zu erkennen und nur gelegentlich müssen kleinere Stufen überkraxelt werden.

Jetzt gönnen wir uns erstmal ein kühles Radler und nen Gipfelschnaps. Also, Prost Freunde!!!

Je nachdem wo der Ausgangspunkt eurer Tour liegt, könnt ihr am Fuße des Berges wieder dahin zurückwandern oder in der gemütlichen Hütte bleiben. Aus persönlichen Erfahrungen kann ich euch versichern, dass das Hüttenteam sich bestens um euch kümmern wird und die Speisekarte zu der einen oder anderen Sünde einlädt. ;-) Genießt die Zeit und lasst es euch gutgehen.

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Die Bergtour auf den Plattkofel bei Komoot:

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Mein Fazit zum Klettersteig Oskar Schuster auf den Plattkofel:

Die Bergtour auf den markanten Dolomitengipfel ist definitiv ein Highlight meiner bisherigen Wanderzeit. Die Bergtour, welche an der Langkofelhütte beginnt, fordert jedoch einiges an Können und Geschick. Besonders der Ein- und Ausstieg über den losen Untergrund bedarf Trittsicherheit. Wer sich bloß auf seine Karabiner und das Klettersteigset verlässt, ist in der Ferrata definitiv fehl am Platz. Ein einigen Stellen muss das Klettergeschick bis in den zweiten Grad reichen und ein Sicherungsseil sucht man in diesen Momenten vergebens. Der Hauptteil des B-C Klettersteigs ist clever und spannend versichert und bietet in den richtigen Momenten die richtige Möglichkeit sich einzuklinken. Gepaart mit atemberaubenden Tiefblicken, ergibt die Tour eine Mischung aus purem Genuss und Nervenkitzel. Am Gipfel angekommen, erwartet den Bergfreund eine fantastische Aussicht und im Anschluss lädt die Plattkofelhütte zu einer verdienten Stärkung ein.

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Uns hat die Tour definitiv überzeugt und wir hoffen, dass ihr sie genauso genießen könnt. Wenn du die Bergtour auf den Plattkofel schon mal gegangen bist oder wir dich inspiriert haben, freuen wir uns von deinen Erfahrungen zu lesen. Also, hau in die Tasten und hinterlass uns einen Kommentar.

Viele Grüße, Anett und Maik.

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